Der Kommentar zur 10 hat mich noch dazu gebracht, mal zu kramen und diese angefangene Kolumne rauszusuchen. Der Text entstand wie gesagt in der Phase, als der Streit um die Bestrafung von Illu & Co entbrannte, aber ich hab ihn dann nicht zuende gebracht, als es eben hieß, die Spieler sollen da nicht noch mehr Druck ausüben. Insofern ist es das letzte Fitzelchen Kolumne, was ich seit der Veröffentlichung von "Das Monster, das ich schuf" zum Thema DAOC geschrieben habe.



Meine Damen und Herren,

ich berichte live aus dem Kriegsgebiet. Bis gestern stand direkt hinter mir eine Brücke, doch nun dokumentiert hier nur noch ein etwa zwanzig Meter tiefer Krater den Einsatz der neuartigen Massenvernichtungswaffe „MZ-S.P.A.W.N 1.8.X“.
Die Versammelten traf dies völlig überraschend, wenn auch nicht unerwartet – hatte doch die Regierung wiederholt mit dem Einsatz härterer Maßnahmen gedroht. Allerdings hatte der Pressesprecher der amtierenden Partei G.O.A zunächst offen gelassen, welches Verhalten nun zur Umsetzung der Drohung führen würde.
Die traurige Bilanz der andauernden Gefechte: Tote auf allen Seiten, darunter auch ein junger Tierkadaver-Verwerter aus Detmold.

Obgleich sich schon seit längerem Spannungen in der Region abzeichnen, kommen die aktuellen Ereignisse auch für Insider ziemlich überraschend. Und so stellt sich die Frage: Wie konnte es so eskalieren?
Ein Hintergrundbericht soll Klarheit schaffen, dafür – zurück ins Studio.


Daocistan ist ein gespaltenes Land. Ein Land, in dem so viel Uneinigkeit besteht, dass man das Misstrauen seines Gegenübers weckt, wenn man ihm zustimmt.
Daocier halten es mit Strafen gerne wie Britney Spears:
„Ich bin für die Todesstrafe. Wer schreckliche Dinge getan hat, muss eine angemessene Strafe bekommen. So lernt er seine Lektion für das nächste Mal.“ (Interview mit der französischen Zeitung Libération, 2. April 2002) und so darf ein Schuss mit der Schrotflinte ins Kreuz als freundliche Warnung verstanden werden – man hätte ja immerhin auch ins Gesicht schießen können.